Friday, December 31, 2010

Train Whispers

Train Whispers by Andrea Schroeder


the train whispers

while floating through the landscape
he is telling me
stories of love and stories of hope

the train whispers

of lifes full of emptiness and of sorrow
of taring apart two lovers
or leading back to happiness

the train whispers

he is telling me
my own story
of leaving and of coming back

the train whispers

of love and of sorrow
of coming back home

it's a long way
it's a long way
to find back home

the train whispers


(by Andrea Schroeder)

Winter Days

Winter Days (Demo) by Andrea Schroeder


time stands still
sweat is pouring down the wall
grey hollows the mind
and no wind blows

the snow is melting into brown rivers
of forgotten winter days
my heart beats slowly
like some tired wings

and we all just pass away
and we all just pass away, my dear
and we all just pass away

the world lays down
within its purple sheets of night
the moon light pours
in my weakened brain

the snow is melting into brown rivers
of forgotten winter days
my heart beats slowly
like some tired wings

and we all just pass away
and we all just pass away, my dear
and we all just pass away


(by Andrea Schroeder)

My Skin Is Like Fire

My Skin Is Like Fire by Andrea Schroeder


deep inside me there is sadness
the sadness of knowing
i'm not the one
i used to be

the sadness of hope and forgiveness
when the sweet rivers flow
my skin is like fire
my skin is like fire

your skin is like honey and silk
when you're laying by my side
i feel safe and warm
safe and warm

deep inside there is sadness
there is wilderness and pain

when the sweet rivers flow
my skin is like fire
my skin is like fire

and i'm waiting for you


(by Andrea Schroeder)

I wish you magic ...






(Photographies and artworks by Andrea Schroeder. All rights reserved.)

Wednesday, December 29, 2010

Concert In Viaggio – Fossombrone, Italy 2008










































(Photographies by Alessandro Binotti)

Internet-Star entdeckt das richtige Leben (Süddeutsche Zeitung)

Süddeutsche Zeitung, 18.04.2009
Bisher nur auf MySpace präsent, tritt Sängerin Andrea Schroeder nun im Substanz auf

"Internet Killed The Videostar" strickte Knarf Rellöm den Buggles-Hit über den Untergang von Radiogrößen weiter. Mittlerweile bedroht das Internet nicht nur Video-Sender, sondern übernimmt gleich den gesamten Musikmarkt - so man den Plattenlabels glauben will. Musiker, die bislang nicht von den Majors protegiert wurden, kann das vorerst natürlich egal sein. Im Gegenteil, sie erreichen jetzt via Internet eine Weltöffentlichkeit, wie das bislang nur Künstlern vergönnt war, denen der weltweite Vermarktungsapparat der Kulturindustrie zur Verfügung stand. Die Münchner Sängerin Andrea Schroeder beispielsweise kam zu ihrem kleinen Weltruhm einzig über die Internetcommunity MySpace. Da ihre Lieder nicht auf Tonträger erhältlich sind, ist hier der einzige Ort, wo man ihre melancholischen, an Nick Cave und Patti Smith erinnernden Lieder hören kann. Und genau dort hörten sie auch Künstler wie der Kanadier Francis A. Willey oder der US-amerikanische Beat-Autor und Herausgeber Charles Plymell, immerhin der Mann, der Allen Ginsberg einst die Musik von Bob Dylan vorstellte.

Beide kooperieren nun mit Schroeder via Internet und schreiben ihr Liedtexte. Andere wie der New Yorker Soundtrack-Komponist Richard Horowitz entwarfen ihr auch schon mal die Musik. Als sie zu einem Kulturfestival nach Italien eingeladen wurde, erwartete Schroeder einen kleinen Auftritt zwischen vielen anderen Musikern. Stattdessen war sie der Star des Abends und musste ihr viel kürzer geplantes Konzert um einige Stücke und Instrumentaleinlagen verlängern. Einer ihrer Begleitmusiker ist Hubsi Widmann, der als Schandmaul-Gründer auch mittelalterliche Instrumente wie die Drehleier ins Repertoire einbringt.

Trotzdem gelingt es der Schroeder und ihrer Band, eine ebenso verträumte wie bedrohliche Musik jenseits von Elfenromantik und Ritterspektakel zu schaffen. Mit einer fast traurigen Grundhaltung, die auch den Walkabouts-Frontmann Chris Eckman berührte, als er Schroeder auf MySpace entdeckte. Sofort bot er ihr eine Plattenproduktion an. Die steht bislang noch aus, vorerst hat Schroeder ihm Aufnahmen zugesandt, die noch nicht im Internet zu hören sind. Die richtige Produktion in Eckmans Studio macht der virtuelle Star Andrea Schroeder noch von den Zeitplänen ihrer Mitmusiker abhängig. Am Sonntag, 19. April, kann man sie dafür im Substanz live erleben, mit Band und unterstützt vom Münchner Singer-Songwriter Phil Vetter, der sich im Vorprogramm auf dem Klavier begleitet (Ruppertstraße 28, Telefon 72 12 749, Einlass 20 Uhr).

DIRK WAGNER

Musik Report - Interview mit der Musikerin Andrea Schroeder

Flensburg, 05, Oktober 2010. Von Willi Schewski.

Andrea Schroeder ist eine aus München stammende und in Kopenhagen/Dänemark lebende Musikerin und Sängerin / Songschreiberin.

Die Merkmale der Musikerin sind “eigenständige Folk-Welt-Blues Musik” und eine “erdige, beschwörende Stimme”. Derzeit arbeitet die Künstlerin an neuen Songs mit dem dänischen Musiker Jesper Lehmkuhl (Farmen) und bereitet Ihr Album vor. Die ersten fünf Titel auf ihrer MySpace-Seite entstanden in der Zusammenarbeit mit dem Dänen. Produziert wird das Album von Chris Eckman (The Walkabouts, Chris & Carla, Dirtmusic).

Andrea Schroeders verträumten, teils düsteren Songs fanden innerhalb kürzester Zeit eine große Zuhörerschaft und internationale Anerkennung. Die Presse beschreibt Andrea Schroeder als “große Stimme” von “poetischen Songs”, weitere Beispiele:

"Melancholische, an Nick Cave und
Patti Smith erinnernde Lieder" SZ

„Die unglaubliche Musik von Andrea Schroeder.
Ein Ausnahmetalent“ Bay Area Papers

"Eine ebenso verträumte wie bedrohliche Musik
mit einer fast traurigen Grundhaltung." Süddeutsche Zeitung

"Manchmal erinnern die Lieder an Velvet Underground,
dann wieder an Patti Smith." TZ


Willi Schewski führte mit der Künstlerin ein Interview:

Frage 1: Welches ist Deine aktuelle CD und wie erfolgreich ist sie?

Andrea Schroeder: Mein Debut-Album ist gerade im Entstehen, in Zusammenarbeit mit Chris Eckman (The Walkabouts, Chris & Carla, Dirtmusic) als Produzent. Er begleitet nun seit fast 2 Jahren meinen musikalischen Weg und ich bin sehr dankbar mit diesen großartigen Menschen und Musiker arbeiten zu können. Ich arbeite zurzeit in Kopenhagen an den Voraufnahmen für die Arrangements und einigen neuen Songs, die finalen Aufnahmen werden April/Mai in Slowenien und Prag stattfinden, so dass das Album Spätsommer/Herbst 2011 erscheinen wird. Bis dahin bleibt nur wie gewohnt das Internet mit Demosongs (www.myspace.com/andreaschroedermusic ), Livekonzerte und etwas Geduld.


Frage 2: Wie bist Du auf den Titel für die CD gekommen und was hat Dich dazu inspiriert?

Das Kind ist noch namenlos. Nur meine Demo-CDs hatten die vorläufigen Arbeitstitel "My Skin is like Fire" – der Titel eines meiner ersten Songs – und "Copenhagen Sessions".


Frage 3: Schreibst Du die Songs selbst und wenn nicht, wie findest Du die Songs für Deine Alben?

Die meisten der Songs basieren auf Gedichten, die ich schreibe, und die Gesangsmelodie eröffnet sich aus dem Wortklang der Texte. Teilweise entsteht das Fundament für die Instrumentierung allein, doch am liebsten arbeite ich mit anderen Musikern zusammen. Es öffnen sich neue Ebenen, wenn sich Emotionen und Ideen ergänzen. Seit über einem Jahr habe ich eine sehr wertvolle Zusammenarbeit mit dem dänischen Musiker Jesper Lehmkuhl (Farmen).

Die ersten meiner Songs entstanden in München, in Zusammenarbeit mit Hubert Widmann und Georg Weis. "Dark Nightingales" entstand in Kooperation mit Richard Horowitz (Golden Globe für den Soundtrack von Bernardo Bertoluccis "Himmel über der Wüste"). Und der legendäre New Yorker Beatpoet Charles Plymell sandte mir einige seiner Texte zur Vertonung, davon ist der "Bebop Blues" bei MySpace zu hören.


Frage 4: Wie viel kreative Kontrolle hast Du über Deine Musik?

Ich habe die volle kreative Kontrolle über meine Musik, in der Entstehung der Songs und auch in deren Weiterentwicklung. So kann es vorkommen, dass ich mich in manchen Konzerten entscheide, die Songs in einem langsameren Tempo zu interpretieren als üblich oder was auch immer meinem jeweiligen Gefühl mehr entspricht. Es geht mir um Ausdruck und Atmosphäre, die Musik muss ein magisches Element bleiben und kann und muss sich daher mit der Zeit verändern.


Frage 5: Das Internet spielt in der Welt der Musik eine immer größere Rolle. Hat Dir das Internet geschadet oder geholfen und wie wünscht Du Dir seine zukünftige Entwicklung?

Das Internet ist wesentlich für meine musikalische Entwicklung. Sofort nach Erscheinen meines ersten Songs "Fly Me" in Myspace bekam ich immense Reaktionen. Die meisten Konzert-. Radio- oder Interview-Anfragen, national und international, kamen durch das Internet, und auch die für mich sehr wertvollen Kooperationen mit Richard Horowitz, Charles Plymell, Chris Eckman und Jesper Lehmkuhl.

Jedoch ist die allgemeine Entwicklung für Musik bedenklich, da Musik zu einer Massenware geworden ist, die überall frei verfügbar zum Download steht. Dennoch glaube ich fest daran, dass es noch immer sehr viele Menschen gibt, die eine qualitativ hochwertige CD den verzerrten mp3s vorziehen.


Frage 6: Was ist einzigartig an Dir und unterscheidet Dich von anderen Künstlern?

Jeder Mensch und Künstler ist einzigartig für mich, daher vermag ich keinen direkten Vergleich anzustellen. Meine Songs sind Abbild meiner teils düsteren, teils romantischen, aber auch verstörenden inneren Welten. Sie entführen den Zuhörer in Abgründe, Sehnsucht und Träumerei, bei der trotz aller Melancholie meistens jedoch Hoffnung bleibt.

Ich versuche nicht mich einem vorhandenen Musikideal anzunähern, sondern mache die Musik, in der ich mich selbst wiederfinde. Mir gefällt ganz besonders die Beschreibung meiner Musik aus einem Artikel von Dirk Wagner: "Eine ebenso verträumte wie bedrohliche Musik mit einer fast traurigen Grundhaltung" (Süddeutsche Zeitung).


Frage 7: Was war Deine größte Herausforderung im Musikgeschäft?

Meine bisher größte Herausforderung und zugleich schönste Tourerfahrung war das erste internationale Konzert vor mehr als 500 Zuhörern im wunderschönen Fossombrone in Italien, mit der gerade frisch zusammengestellten Band und neuen Songs. Aber die größere Herausforderung wird sicher die CD.


Frage 8: Welche Momente Deiner Karriere sind Dir als Höhepunkte und Erfolge auf die Du stolz bist besonders in Erinnerung?

Am meisten bedeuten mir all die liebevollen Reaktionen meiner Fans aus aller Welt. Auch jedes Konzert, ob klein oder groß, war bisher ganz besonders auf seine Art. Aber nach jedem neuerreichten Punkt geht es immer weiter und ich bin oft viel zu kritisch mit meiner Musik und mir selbst, um entspannt zurück zu blicken.

Jedoch kann ich mich wirklich mehr als glücklich schätzen wie sich alles bisher entwickelt hat. Überaus dankbar bin ich auch für all die Menschen, die an mich glauben und mich bisher persönlich und musikalisch unterstützt haben.


Frage 9: Heute holen sich viele Musikfans ihre Informationen über Künstler aus dem Internet. Hast Du eine eigene Webseite und welche Informationen über Dich können die Fans im Internet finden?

Songs, Songlyrics, Konzertfotos und mein Blog sind z.B. auf MySpace zu finden, dann natürlich noch weitere Details auf meiner offiziellen Seite und in anderen Internetportalen:



Link zum Interview:

Doppelpunkt Popliteratur Magazin

Wie wichtig ist dir die Musik im Leben?

Es ist für mich eine phantastische Nebenwelt,
die sich durch Musik eröffnet. Musik berührte
mich schon immer, sie hat die Fähigkeit
Gefühle zu erwecken, die völlig losgelöst
von derzeitigen Geschehnissen aus
dem Inneren kommen. Musik geht tiefer
als Gedanken.


Wie bist du zum Singen gekommen?

Als Kind habe ich schon gesungen und das
Klavierspielen erlernt, in der Grundschule
bin ich in einen Chor geladen worden.
Habe es dann aber zu Teeniezeiten vorgezogen
als Training lieber auszugehen und zu lauter
Musik mitzusingen. Habe dann mit einem
Freund (Roland Voss, Lemongrass)
begonnen mit eigener Musik und
Texten zu arbeiten. Habe Gedichte in
deutscher Sprache und einige englische
Songtexte geschrieben. Dann habe ich
eine Weile die Musik und Literatur aus den
Augen, aber nie aus dem Herzen verloren,
um Geld zu verdienen. Vor 10 Jahren hatte
ich eine Operation, bei der eines meiner
Stimmbänder verletzt worden ist. Ich
hatte plötzlich keine Stimme mehr. Das
schlimmste daran war die Angst vielleicht
nie wieder singen zu können. Als nach drei
Monaten dann die Stimme zum Glück wieder
kam, war ich so dankbar darüber, dass
ich beschloss professionellen Unterricht
zu nehmen. So kam ich dann nach einiger
Zeit zu einer japanischen klassischen Kon-
zertsängerin Michiko Tobari, die mir über
Jahre die Ernsthaftigkeit in der Arbeit mit
Musik gelehrt hat, um Perfektion in einzelnen
Tönen zu erlangen. Dieses führte
dazu, dass ich fast Angst hatte zu singen,
um nicht unperfekt zu sein. Nach einigen
Jahren begegnete ich dem Gospel, in dem
so viel Emotion und Kraft liegt. Ein Jahr
habe ich zu der Entscheidung gebraucht,
entgegen der klassischen Stimmausbildung
den Schritt zum Gospel zu wagen.
Dort habe ich die Gospelsängerin Anke
Maria Caspari kennengelernt, die mir über
viele weitere Jahre Gesangsausbildung geholfen
hat, meine ganz eigene Stimme zu
finden und sich ihr zu stellen. Die Größe
meiner Stimme hat mich erst erschreckt,
es war schwer sie zuzulassen und meine
Gefühle nicht wieder hinter einer kleinen
Liebmädchenstimme zu verstecken. Einige
Jahre habe ich nun Gospels und Popsongs
gesungen, in unterschiedlichen Ensembles,
solistisch und chorisch, auf den Pfaden
von grandiosen Sängern wie Mahalia
Jackson, Elvis und Aretha Franklin. Das
war ein wichtiger Lehrweg, um mein Instrument
Stimme zu bilden. Dann begann ich nach
all den Jahren des Lernens wieder
eigene Songs zu schreiben und meine Musik
zu erschaffen.


War es nicht etwas komisch für
deine Eltern mitzuverfolgen, wie
sehr sich ihre Tochter in eine tiefergreifende
Musik findet, während
es doch mehr üblich ist das man mit
der Elektorgitarre das Haus zertrümmert?

Meine Mutter sagte kürzlich zu meiner
Musik „Du warst schon immer melancholisch
und verträumt, bereits als Kind“. Als
Ausgleich für meine traurigen Songs und
zur Stimmbildung habe ich in den letzten
Jahren oft Gospelsongs gesungen, um
Menschen Freude und Kraft zu spenden.
Dieses kam bei mir nicht aus einem religiösen
Gedanken. Eher ist es eine Energie,
die man mit Musik erwecken kann und die
die Menschen erreicht. Musik ist meine
Religion um Menschen Kraft und Hoffnung
zu geben. In besonderen Momenten ist es
möglich sich einfach nur zu öffnen und es
singen zu lassen. Das ist eine fast göttliche
Erfahrung. Ich bin im nicht künstlerischen
Leben ein eher fröhlicher, optimischer
Mensch, daher wundert es manchmal
Freunde, dass meine Musik so viel Traurigkeit
hat. Aber vielleicht ist es mein Weg,
um Geschehnisse zu verarbeiten und in
Neues zu verwandeln.


Denkst du, dass das Singen für dich
eine Art Sprache ist?

Musik ist eine Sprache, die das ausdrückt,
wofür man keine Worte finden kann und
was noch gesagt werden soll. Wenn ich
Musik mache, dann entsteht sie nah an
den Texten. Und der Song drückt die Stim-
mung aus den Texten aus und erschafft
somit eine neue Welt der Imagination.


Ist das Singen für dich eine Art dich
auszudrücken?

Manchmal muss man aufpassen, dass man
in Konzerten nicht zu viel von seiner Kraft
und Energie ausgibt. Danach kann dann
eine Leere entstehen, weil man zu viele
Gefühle gegeben hat und nicht im gleichen
Zug zurückbekommt. Man muss bei sich
selbst bleiben. Das war ein Prozess des
Lernens in der ersten Zeit mit öffentlichen
Auftritten. Vielleicht ist das auch der Grund
weshalb Opernsänger immer so viel essen.
Um die innere Leere wieder mit Genuß zu
füllen. Das ist eine gewagte Theorie, ich
weiss : ).


Woher nimmst du die Idee für deinen
Lieder?

Die Texte kommen aus Stimmungen und
Gedanken. Ich habe immer ein Buch bei
mir, wenn ich unterwegs bin, um sie festzuhalten.
Manchmal formt sich daraus
selbst ein Song. Oder wenn Akkorde erklingen,
die mich berühren, dann habe
ich oft schon die passenden Lyrics dazu
und die Melodien im Kopf. Sehr inspirierend
sind andere Künstler für mich. Eine
Zusammenarbeit ergab sich mit Richard
Horowitz, der die Filmmusik für Bernardo
Bertoluccis Himmel über der Wüste
komponiert hat und seinerzeit einen Golden
Globe dafür bekam. Er hat mich angeschrieben,
ob wir zusammen arbeiten
wollen. Es war eine große Ehre für mich.
So entstand der Song „Dark Nightingales“,
aus seiner Musik und meinem Gedicht, das
sich dann zur Musik in Melodien geformt
hat. Eine andere ganz besondere Zusammenarbeit
habe ich mit dem legendären
amerikanischen Beatpoeten Charles Plymell,
der im Kreise von Alan Ginsberg die
Undergroundkultur geprägt hat. Aus seinen
Gedichten sind „Galaxies of Blue“ und
der „Charles Plymells Bebop Blues“ entstanden.
Sehr inspirierend neben der Literatur
sind auch Kunst und Photographie
für mich. Sie nähren den kreativen Geist.
Aber die größte Inspiration ist das Leben
selbst, die Menschen, die Hoffnungen und
Ängste, und ganz besonders die Liebe.
Sehr viele meiner Texte sind Liebesgedichte,
voller Sehnsucht, aber auch Erfüllung
und Schmerz.
Einige Songs entstehen alleine, aber am
liebsten arbeite ich mit anderen Musikern
zusammen. Viele der ersten Songs entstanden
in Zusammenarbeit mit Hubsi
Widmann (eh. Schandmaul) und Georg
Weis. Dazu hat sich in der letzten Zeit eine
ganz wunderbare Zusammenarbeit mit
dem dänischen Musiker Jesper Lehmkuhl
(Farmen) ergeben, der mich mit seinen
dunklen Gitarrenmelodien tief berührt. Es
sind viele wunderschöne, düstere Songs
daraus entstanden.


Welche Kraft gibt dir das Singen?

Musik ist der Motor, der mich antreibt.
Würdest du sagen, dass dich das
Singen in deiner Art geprägt hat?
Ja, es hat mich geöffnet. Die Emotionen
nach aussen zu lassen und sich quasi nackt
mit all seinen Gefühlen der Welt zu zeigen
ist sehr hilfreich, um sich sich selbst zu
stellen. Sich zu sagen, so bin ich, mit meinen
Schwächen, Ängsten und Hoffnungen.
Und ich steh dazu.


In einer Gesellschaft in der es immer
mehr auf Erfolg ankommt. Es
immer mehr in irgendwelche Castings
Shows zieht. Wie siehst du
als Künstler diese Entwicklung?

Es gibt viele tolle Gesangstalente in Castingshows.
Und für Musiker, die keine
eigenen Songs komponieren, ist es sicher
eine gute Möglichkeit einen Platz für ihren
Ausdruck zu finden und mit den Songs
anderer zu arbeiten. Jedoch werden sicher
auch viele Talente zerstört, durch die
Methodik des Castings und der negativen
Zurschaustellung der Sänger und Sängerinnen.
Jeder Mensch ist ein Künstler auf
seine Art und muss seinen eigenen Weg
finden, um sich auszudrücken.


Es ist nicht irgendwie komisch,
wenn man in irgendwelchen Casting
Show den Plattenvertrag hinterher
geschmissen bekommt, und selbst
mit seiner ehrlichen Arbeit auf der
Strecke bleibt?

Ich war bisher noch nicht auf der Suche
nach einem Plattenvertrag. Wenn die Zeit
reif ist, dann wird es sich schon ergeben.
Kleine Labels haben sich schon angeboten,
aber ich warte auf den richtigen Moment
und das richtige Gefühl dabei. Ich habe
einen großartigen Produzenten für mein
Album und eine gute Auswahl an Songs,
und bald wird es sicher so weit sein, dass
sich die Möglichkeit zur Umsetzung ergibt.
Dinge ergeben sich dann oft von alleine,
wenn es richtig und an der Zeit ist. Ich forciere
nichts, Auftrittsangebote kommen zu
mir, ich muss nichts erzwingen. Darüber
bin ich sehr glücklich und dankbar. Und es
gibt mir Zeit zu wachsen.


Was hintert dich daran an einer Casting
Show teil zu nehmen?

Ich mag keinen Wettbewerb, jeder Mensch
hat etwas zu sagen und auszudrücken,
da gibt es keine Gewinner und Verlierer,
nur verschiedenen Persönlichkeiten und
Wege.


Was hintert dich dran, wenn es doch
der einfachen Weg ist die Öffentlichkeit
auf sich zu ziehen?

Meine Musik ist nichts für die breite Popöffentlichkeit.
Sie passt dort nicht hin und
wird ihren Weg schon weitergehen zu den
passenden Zuhörern, die die Tiefe dieser
Musik und Texte zulassen und nicht nur
unterhalten werden wollen. Das sollen andere
tun, die das besser können, und mich
unterhalten.


Ist es schwer für dich, aus der
Blickwinkel des Künstler in einer
Gesellschaft zu bewegen in der das
Kreative immer mehr unter geht?

Das Kreative geht vielleicht unter, weil ist
sehr mühsam ist Kunst zu machen, da die
finanziellen Mittel oft fehlen. So muss man
sehr viel Energie in sich finden, um trotz
der finanziellen Widrigkeiten nicht aufzugeben
und zu verzweifeln. Auch Konzerte
decken oftmals nicht einmal die Anreisekosten
zu den Clubs. Einzig Auftritte, die
von öffentlichen Auftraggeber organisiert
werden, lassen eine geringe Gage übrig,
die aber dennoch nicht den Aufwand meiner
Musiker deckt. Ich bin auch sehr dankbar
dafür, von professionellen Musikern
und lieben Menschen umgeben zu sein, die
die Sache mit ihrer Zeit und Leistung unterstützen,
um diese Konzerte überhaupt
möglich zu machen.


Wie wichtig ist dir Erfolg?

Erfolg ist für mich schon, wenn ich an
einem Konzert einen Menschen in seinem
Inneren berühren und ihn in eine andere
Welt entführen kann, um sich für einen
Moment in der Musik zu verlieren. Das gibt
mir Kraft, um weiterzumachen. Sicher ist
es auch toll, wenn man vor vollen Hallen
spielt, das sind wunderbare Momente.
Ein großer Erfolg wäre für mich, wenn ich
von meiner Musik leben könnte und mehr
Songs schreiben kann. Und nicht die zu
zahlende Miete oder Krankenversicherung
mein Hirn verstopft und mich panisch nach
Geld jagen lässt.


Welchen Weg willst du mit deiner
Musik gehen?

Die Musik wird klanglich noch etwas düsterer
werden und ich werde noch mehr
von mir selbst geben. Sie soll authentisch
sein. Wenn mich manche nach dem Konzert
fragen, ob ich denn nicht auch fröhliche
Songs machen kann, sage ich, dass
ich die fröhlichen aus dem Programm genommen
habe, weil ich mich dann fühle
als würde ich die Songs von jemand anderem
singen. Ich möchte mir treu bleiben.
Auftragssongs singe ich bei gebuchten
Gigs als Sängerin, bei meiner eigenen Musik
werde ich ich selbst bleiben. Nur dann
kann es etwas besonderes und eigenes
sein.


Was möchtest du mit deiner Musik
bewirken?

Ich möchte den Zuhörer in eine Phantasiewelt
mitnehmen und Bilder in seinem Kopf
entstehen lassen. Eine Auszeit aus dem
Jetzt, eine parallele Wirklichkeit, die allen
Dingen des Lebens innewohnt. Ich möchte
seinen Sinne öffnen und die Imagination
erwecken.
Ich möchte seine Seele entführen ...


Für wenn ist deine Musik gedacht?

Für jeden, der sie zulässt. Meine Hörer
kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Jeder, den sie berührt, ist ein Geschenk
für mich.


Möchtest du noch etwas sagen, was
du schon immer los werden wollte?

Ich möchte allen sagen, die den kreativen
Drang haben etwas auszudrücken, aber
sich immer wieder die Frage stellen, ob es
gut ist was sie machen, ob sie nicht besser
mit vernünftigen Sachen Geld verdienen
sollten - macht weiter, bleibt euch treu,
seid fleißig in kreativer Arbeit an euch
selbst, dann wird daraus eure ganz eigene
Kunst entstehen. Und zweifelt nicht, vor
allem versucht nicht, es jedem Recht zu
machen, dann verliert ihr euch darin. Ich
glaube an euch, tut es auch.


by Holger Schnitker